Bücher - Der UNO-Einsatz in Somalia
Zunächst wird im zweiten Kapitel der Hintergrund des traditionellen Peacekeeping als Instrument der internationalen Friedenssicherung dargestellt, um die Grundlage zu durchleuchten, auf welcher der UNO-Einsatz in Somalia fußte.
Im dritten Kapitel wird darauf aufbauend die Ausweitung des Friedenssicherungskonzepts der UNO nach dem Ende des Ost-West-Konflikts untersucht, das nach den neuen und erweiterten sicherheitspolitischen Anforderungen nötig geworden war und deren neue Orientierung in der "Agenda für den Frieden" des ehemaligen Generalsekretärs der UNO Boutros-Ghali formuliert wurde.8 Neben der vornehmlich theoretischen Diskussion über die humanitäre Intervention in der Fachliteratur wird auch die konkrete Umsetzung der bisherigen humanitären Interventionen der UNO im Irak, Jugoslawien und Somalia - vor allem im Hinblick auf die neuartige Form der Resolutionen - kurz dargestellt.
Die humanitäre Intervention in Somalia wird als Fallbeispiel herausgegriffen, intensiv dargestellt und analysiert, da im Verlauf dieser Peacekeeping-Operation erstmals das Peaceenforcement angewendet wurde.
Um jedoch die spätere Fragestellung beantworten zu können, nämlich ob das Peacekeeping in Verbindung mit Erzwingungsmaßnahmen das richtige Instrument war, um dem Somalia-Konflikt zu begegnen und das geschundene Land zu befrieden, ist es wichtig, die Konfliktursachen, die Konfliktstruktur und den Konfliktverlauf zu erkennen. Deswegen werden im vierten Kapitel die Hintergründe und die Ereignisse des Bürgerkriegs sowie komplizierten Verflechtungen der somalischen Clans erklärt und hinterfragt.9
Der UNO-Einsatz in Somalia ist Gegenstand der Untersuchung im fünften Kapitel. Begonnen hatte die UNO-Operation als traditionelles Peacekeeping, doch entwickelte sich ein dynamischer Prozeß, in dessen Verlauf Zwangsmaßnahmen zur Durchsetzung des UNO-Mandates eingesetzt wurden.
An diesem UNO-Einsatz ist exemplarisch zu sehen, wie die neue Form der Peacekeeping-Einsätze nach dem Ende des Ost-West-Konflikts eingesetzt wird. Untersucht wird die Umsetzung der Resolutionen des Sicherheitsrates der UNO und deren Auswirkungen auf den weiteren Verlauf des Konflikts.
Im sechsten Kapitel wird dann schließlich der UNO-Einsatz in Somalia unter dem Gesichtspunkt der theoretischen Ansätze von Peacekeeping und der humanitären Intervention des zweiten und dritten Kapitels bewertet und untersucht, ob die Ziele - die Befriedung Somalias, die Versorgung der hungernden Bevölkerung und der Aufbau staatlicher und ziviler Strukturen - der Peacekeeping-Operation erfüllt werden konnten und wenn nicht, welche Fehler durch den Sicherheitsrat und die Streitmächte der UNO, als deren ausführendes Organ, gemacht wurden.
Das siebte Kapitel schließt diese Studie mit der Frage ab, welche Erkenntnisse für zukünftige UNO-Einsätze aus den Bestandsaufnahmen der Kapitel zwei bis sechs gewonnnen werden können. Abgerundet wird das Ergebnis durch ein Gesamtresümee.
» weiter zum vierten Teil der Einleitung
« zurück zum zweiten Teil
8 Hüfner, Klaus: Die Reform der Vereinten Nationen, S.7.
9 Siehe dazu auch die genealogische Karte der Somalis im Anhang.